Erhalt und Erweiterung der Streuobstwiese am Bezirkskrankenhaus Lohr a.Main
„Das ist ein ganz besonderer Termin in diesem Jahr!“ so Prof. Dr. Dominikus Bönsch, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses. Aber um was geht es eigentlich?
Auf dem großen Grundstück des Bezirkskrankenhauses Lohr a.Main befindet sich oberhalb der Forensik eine Streuobstwiese, mit zum Großteil über 50 Jahre alten Apfelbäumen und genau dieses Areal möchte die Krankenhausleitung schützen, erhalten und gerne erweitern. „Es ist uns schon längere Zeit ein Anliegen dieses Areal besser zu pflegen und für die Zukunft zu sichern.“ so Bönsch.
Foto: Lisa Hörnig
Pflanzung des ersten Apfelbaumes zur Erweiterung der bestehenden Streuobstwiese am Bezirkskrankenhaus Lohr a.Main
v.l. Krischan Cords (Main Streuobst Bienen eG), Dirk Rieb (BKH Lohr, Projektkoordinator), Benjamin Sphan (BKH Lohr, Stv. Pflegedirektor), Bernd Ruß (BKH Lohr, Krankenhausdirektor) und Prof. Dr. Dominikus Bönsch (BKH Lohr, Ärztlicher Direktor)
Doch wie kann das Gelingen?
Hierfür nahm das Krankenhaus Kontakt zu der Main Streuobst Bienen eG auf und schloss eine Kooperationsvereinbarung. Diese beinhaltet eine fachgerechte Nachpflanzung von 60 Hochstämmen entsprechend eines Pflanzplans, welcher sich aus verschiedenen Apfel- und Birnensorten, Zwetschgen, Elsbeere und Speierlinge aus regionalem Bezug zusammensetzt.
Krischan Cords von der Main Streuobst Bienen eG „Bei der Auswahl der rund 40 Apfelbäume und 20 Birnbäume war es uns wichtig auf regional fränkische Bäume zu setzen, auf solche die hier bei uns gut zurechtkommen. Außerdem haben wir darauf geachtet, dass es sich hauptsächlich um Lager- und Mostäpfel handelt, die auch mal zwei bis drei Wochen auf dem Boden liegen können und dann von uns Mitte Oktober geerntet werden.“ Durch die Nachpflanzung der Bäume werden in Zukunft rund 50 verschiedene Sorten auf der Streuobstwiese vorzufinden sein, aktuell weist das Gelände in etwa 20 verschiedene Sorten auf. Auch der regionale Lohrer Rambur wird dreimal nachgepflanzt werden. Bei den Birnen werden ebenfalls Mostbirnen, aber euch einige Tafelbirnen gepflanzt. Dabei erhält jeder Baum 10 auf 10 Meter Platz und kann sich gut entfalten.
„Für die nächsten Jahre soll für die Streuobstwiese eine Umstellung auf Bio bzw. eine Bio- Zertifizierung angestrebt werden. Das ist eigentlich längst überfällig.“ so Bernd Ruß, Krankenhausdirektor des Bezirkskrankenhauses.
Zukünftig sollen die neugepflanzten Bäume vom Bezirkskrankenhaus bzw. im Auftrag von der Main Streuobst Bienen eG gepflegt werden. Hierzu zählt insbesondere die Jungbaumpflege, sodass ein langfristiger Erhalt sichergestellt ist. Darüber hinaus ist angedacht, mit einer Infotafel zu den Bäumen die Besucherinnen und Besucher für das Thema Streuobst zu begeistern. „Für alle Patientinnen und Patienten des Hauses kann die neu angelegte Streuobstwiese auch ein schönes Ziel eines naturgeführten Spaziergangs sein – wohltuend für Körper und Geist.“ sagt Benjamin Spahn, stellvertretender Pflegedirektor.
Aufgrund der hohen naturschutzfachlichen Bedeutung des Streuobstbestands am Bezirkskrankenhaus Lohr a.Main wird die Regierung von Unterfranken zu einem Fördersatz von 90 % das Vorhaben unterstützen. Besonders bedankte sich hier die Krankenhausleitung bei Dirk Rieb, der das Projekt vorbereitet, engagiert vorangebracht und die Antragsstellung auf Förderung übernommen hatte.
Mit der Lage und der Bepflanzung des Grundstücks wird auch dem Tierreich ein wichtiger Lebensraum gesichert. Zwischen Hecken, der Streuobstwiese und dem Waldrand liefert es unterschiedlichen Tieren einen geeigneten Lebensraum.
Alles in allem ein zu begrüßendes Vorhaben, worin einzig die zunehmende Trockenheit ein Unsicherheitsfaktor darstellt, aber nach fünf Jahren sollte auch das kein Problem mehr sein.