5 Jahre Selbsthilfefreundlichkeit im Bezirkskrankenhaus Lohr a.Main
Viele Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Selbsthilfegruppen sind am Mittwoch, den 13. Juli 2022 in das Bistro des Bezirkskrankenhauses in Lohr a.Main gekommen. Gefeiert wurde die dritte Auszeichnung als Selbsthilfefreundliches Krankenhaus und die Durchführung und das erbrachte Engagement von fünf Jahren.
Foto: Lisa Hörnig
v.l. Simone Hoffmann (Selbsthilfekontaktstelle Landkreis Main-Spessart), Claudia Hahne-Ebert (Selbsthilfebeauftragte BKH Lohr), Ines Krahn (Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit), Prof. Dr. Dominikus Bönsch (Ärztlicher Direktor BKH Lohr), Eva-Maria Linsenbreder (stv. Bezirkstagspräsidentin), Marianne Schaffarczik (Pflegedirektorin BKH Lohr), Bernd Ruß (Krankenhausdirektor BKH Lohr).
Viele Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Selbsthilfegruppen sind am Mittwoch, den 13. Juli 2022 in das Bistro des Bezirkskrankenhauses in Lohr a.Main gekommen. Gefeiert wurde die dritte Auszeichnung als Selbsthilfefreundliches Krankenhaus und die Durchführung und das erbrachte Engagement von fünf Jahren.
Der Ärztliche Direktor des Krankenhauses, Prof. Dr. Dominikus Bönsch, hat gleich zu Beginn seiner Begrüßung hervorgehoben, wie wichtig die Selbsthilfe ist bzw. welchen hohen Stellenwert die einzelnen Selbsthilfegruppen in der Behandlung der Patientinnen und Patienten haben. Denn ohne die Selbsthilfegruppen würden die Patientinnen und Patienten nach der Klinikentlassung oftmals alleine gelassen. Die Bedeutung der Selbsthilfe machte der Ärztliche Direktor am Beispiel einer alkoholanhängigen Person deutlich. „Die Chancen dauerhaft Abstinent zu bleiben sind deutlich höher, wenn die Selbsthilfe von den Patientinnen und Patienten nach der Behandlung in Anspruch genommen wird.“ Dies war vor allem während der Corona-Pandemie schwierig, da die Selbsthilfegruppen gerade vom persönlichen Austausch leben und Online-Treffen häufig nur ein schwacher Ersatz sind bzw. waren. Dennoch ist es sehr erfreulich, dass viele der Gruppen die schwierige Zeit gut überstanden haben und weiterhin aktiv sind. Trotz der dritten Auszeichnung für das Bezirkskrankenhaus in Lohr a.Main sagt der Ärztliche Direktor „Wir sind noch lange nicht am Ziel und müssen uns auch weiterhin die Frage stellen, wie wir in der Zukunft die Selbsthilfe weiter unterstützen können.“
Eva-Maria Linsenbreder, stellvertretende Bezirkstagspräsidentin, bedankt sich im Namen des Bezirkstagspräsidenten und des Bezirkstags für die herausragend geleistete Arbeit der vergangenen Jahre. Denn diese Auszeichnung bedeutet, dass nachhaltig zu den einzelnen Selbsthilfegruppen, aber auch zu den Selbsthilfekontaktstellen Kontakt gehalten wird und auch das benötigte Vertrauen für die einzelnen Kooperationen entgegengebracht wird. Des Weiteren findet es Frau Linsenbreder toll, dass sich mit dem Engagement im Bereich der Selbsthilfe an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientiert wird. „Denn gerade die Betroffenen und jene mit dem gleichen Schicksal wissen am besten was sie benötigen und nehmen die Herausforderungen selbst in die Hand.“
Eigens für die Urkundenübergabe aus Berlin angereist ist Ines Krahn vom Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit, welche die hohe Motivation lobt die am Bezirkskrankenhaus für das Thema Selbsthilfe besteht. An vielen Orten in Deutschland ist man noch nicht so weit und es hakt oft an einer Stelle, aber am BKH stehen alle Personen hinter dem Thema und arbeiten gut zusammen. „Nur so kann eine Auszeichnung gelingen, denn sie steht für Zusammenarbeit und einen strukturierten Prozess im Qualitätszirkel.“ so Frau Krahn. Des Weiteren ist es schön, dass durch die Selbsthilfebeauftragte des Krankenhaues, Frau Hahne-Ebert, eine verbindliche Ansprechpartnerin vorhanden ist. Denn so wird aktiv die Selbsthilfe als Ergänzung zur medizinischen Versorgung gefördert. Was auch am Beispiel Schwerhörigkeit deutlich wird, in welchem das Krankenhaus sehr viel Engagement zeigt und viele Maßnahmen umsetzt. Auch an der Auszeichnungsfeier wurde mit einer Hörschleife Rücksicht genommen oder mehr noch, Inklusion gelebt.
Die Selbsthilfebeauftragte des BKH Lohr, Frau Hahne-Ebert, bedankte sich in ihrer Rede für die Unterstützung der Krankenhausleitung in den letzten Jahren. Aber auch ihr besonderer Dank galt den Selbsthilfegruppen, welchen Sie als kleines Dankeschön ein Präsent übergab. Eine Vertreterin ehrte sie in besonderem Maße, denn egal ob an Weihnachten, Silvester oder sonstigen Feiertagen, seit über 40 Jahren besucht sie jeden Dienstag die Patientinnen und Patienten des BKHs und steht mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen zur Verfügung.
Simone Hoffmann von der Selbsthilfekontaktstelle des Landkreis Main-Spessart sagt „Selbsthilfe hat hier am BKH seinen Platz gefunden, unser gemeinsames Ziel haben wir erreicht und einen guten Grundstein gelegt.“ Dies bildete den Abschluss des offiziellen Teils der Auszeichnungsfeier.
Info: Jeden zweiten Dienstag im Monat findet von 14:30 bis 16:00 Uhr ein Selbsthilfe-Café im Bistro des Bezirkskrankenhauses Lohr a.Main statt.
Foto: Lisa Hörnig
Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Selbsthilfegruppen im Einzugsgebiet des Bezirkskrankenhauses Lohr a.Main.