Seit 25 Jahren Sozialzentrum Rosensee in Aschaffenburg
1996 eröffnete das Sozialzentrum Rosensee seine Türen in der Siegfried-Rischar-Straße in Aschaffenburg. Meist gab es zum damaligen Zeitpunkt keine Alternative zu einem stationären Aufenthalt bei einer psychiatrischen Erkrankung. Mit dem Sozialzentrum Rosensee sollte eine Einrichtung geschaffen werden, in der die Patientinnen und Patienten nicht nur stationär, sondern auch ambulant behandelt werden können. Des Weiteren wurde ein Angebot in Wohnortnähe geschaffen, da bis zum damaligen Zeitpunkt meist nur das Bezirkskrankenhaus in Lohr am Main neben den niedergelassenen Psychiaterinnen und Psychiatern als Anlaufstelle fungierte.
So befindet sich seit der Eröffnung vor 25 Jahren die Tagesklinik des Bezirkskrankenhauses in Lohr am Main, deren Kriseninterventionsstation und deren psychiatrische Institutsambulanz sowie die beiden von der Arbeiterwohlfahrt betriebenen Einrichtungen in Form des sozialpsychiatrischen Diensts und des Wohnheims für psychisch Langzeitkranke in dem gemeinsam genutzten Gebäude. In einem extra Gebäude auf dem Gelände betreibt die Arbeiterwohlfahrt eine Tagesstätte für seelisch Kranke.
Durch die in den letzten Jahren sinkende Anzahl an niedergelassenen Psychiaterinnen und Psychiatern im Raum Aschaffenburg steigt die Nachfrage in Rosensee. Außerdem steigt der Bedarf an einer Versorgung für psychisch Erkrankte, sodass das Sozialzentrum Rosensee mit seinen 28 Plätzen im Wohnheim, den 40 tagesklinischen Plätzen und den 8 vollstationären Betten auf der Kriseninterventionsstation gut ausgelastet ist. In der psychiatrischen Institutsambulanz werden ca. 1.800 Patientinnen und Patienten pro Quartal behandelt. Diese weisen die verschiedensten psychiatrischen Erkrankungen auf, nur reine Suchterkrankungen werden nicht behandelt.
In den vom Bezirkskrankenhaus in Lohr geleiteten Bereichen, werden die Patientinnen und Patienten von ca. 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern behandelt. So arbeiten neben den Ärztinnen und Ärzten und dem Pflegepersonal auch der Sozialdienst, der Psychologische Dienst und die Ergotherapie an der Behandlung mit.
Der Sozialpsychiatrische Dienst der Arbeiterwohlfahrt bietet mit 9 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Hausbesuche oder Einzel- und Angehörigenhilfe an und unterstützt zum Beispiel die verschiedenen Selbsthilfegruppen. Außerdem werden neben dem Wohnheim am Rosensee, 13 Wohngemeinschaften für psychisch Kranke in der Stadt Aschaffenburg betreut.
Was ist in der Zukunft geplant?
Auf dem Gelände des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau wird im Sommer 2022 eine neue Psychiatrie mit 50 Betten entstehen, welche vom Bezirkskrankenhaus in Lohr betrieben wird. Dadurch werden Kapazitäten in Rosensee frei, sodass die Psychiatrische Institutsambulanz und die Tagesklinik weiter ausgebaut werden kann.
Die Arbeiterwohlfahrt befindet sich gerade im Aufbau eines mobilen Einsatzteams, welches das Krisennetzwerk Unterfranken unterstützt. Dieses ist ein psychosoziales Beratungs- und Hilfeangebot für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in seelischen Krisen befinden, Mitbetroffene oder Angehörige sind und eine qualifizierte Beratung und Unterstützung benötigen. In dringenden Angelegenheiten vermittelt die Leitstelle Krisendienst mobile Einsätze vor Ort, die in Aschaffenburg von der Arbeiterwohlfahrt durchgeführt werden.