Schulabschlüsse für Patientinnen und Patienten der Forensik

Wieder ist ein Schuljahr vorbei, dies sagen sich auch die Lehrkräfte in der Forensik des Bezirkskrankenhauses in Lohr am Main. Seit 2017 wird den Patientinnen und Patienten die Möglichkeit geboten, während ihres Aufenthaltes in der forensischen Psychiatrie, einen Schulabschluss nachzuholen.

Es werden Schulkurse für den erfolgreichen, qualifizierten Mittelschulabschluss sowie für den mittleren Bildungsabschluss der Mittelschule angeboten. Hierbei besteht eine gute und enge Zusammenarbeit mit der Gustav-Woehrnitz-Mittelschule in Lohr. In jedem Jahr werden dort ab April die mündlichen und schriftlichen Prüfungen abgenommen. Die Vorbereitung innerhalb der Forensik wird von September bis Juli durch Frau Buhler und Herrn Schlaug übernommen. Die Patientinnen und Patienten haben dort nahezu täglich, in den prüfungsrelevanten Fächern, Unterricht. Im Schuljahr 20/21 haben insgesamt acht Patienten und eine Patientin einen Abschluss nachgeholt (zwei erfolgreiche Mittelschulabschlüsse, zwei qualifizierte Mittelschulabschlüsse und fünf mittlere Bildungsabschlüsse). Zudem hat ein Patient das Fach Englisch als Zusatzprüfung für seinen Quabi absolviert.

Foto: Lisa Hörnig

Während der Vorbereitungen auf die jeweiligen Bildungsabschlüsse ist es für die Lehrkräfte  immer wieder eine Herausforderung den Patientinnen und Patienten die negativen Schulerfahrung zu nehmen und sie zu motivieren, dass auch sie den Abschluss schaffen können. Ist das Ziel erreicht, so sind viele Patientinnen und Patienten nach ihren erbrachten Leistungen sichtlich stolz und freuen sich „..endlich im Leben mal was geschafft zu haben…“.

Der leitende Oberarzt der Forensik, Dr. Haas, freut sich sehr mit den Patientinnen und Patienten. „Es ist eine tolle Möglichkeit für die Patientinnen und Patienten während ihres Aufenthalts ihren Bildungsabschluss nachzuholen. So eröffnen wir Ihnen eine Perspektive für die Zukunft.“ so Dr. Haas.