100 Jahre BKH Lohr a. Main - Kurze Geschichte
Am 13. November 1912, wurde die bezirkseigene Heil- und Pflegeanstalt eröffnet, entworfen vom Münchner Architekten und Bauamtsassessor Fritz Gablonsky (1876-1971).
Die Anlage bestand ursprünglich aus 14 Krankengebäuden, zwölf Wirtschaftsgebäuden, acht Häusern für Ärzte und Beamte und einer Kirche. Sie wurde von 1910 bis 1912 im sog. Pavillonstil errichtet, der im frühen 20. Jahrhundert als modern und richtungsweisend galt und bei Bau von Heil- und Pflegeanstalten, aber auch anderen Krankenhäusern vorrangig angewandt wurde.
Die Gebäude sind ein- bis zweigeschossig im neobarocken Stil. Die künstlerischen Höhepunkte in der Kirche stellen das 1928 entstandene Altarbild des Aschaffenburger Malers Adalbert Hock mit der Szene "Christus am Kreuz" und das Gemälde "Maria mit Jesus" des norwegischen Malers Markus Grönvold (1845-1914) dar.
Charakteristisch für diesen aus der englischen und französischen Psychiatrie übernommenen Stil ist, dass die Anlage aus mehreren Gebäuden in einer grünen Umgebung besteht. Das Haupttherapieprogramm bestand aus Arbeit und Dauerbädern, medikamentöse Therapie wurde nur sporadisch angewandt.
Die Lohrer Einrichtung war die zweite dieser Art in Unterfranken. 400 Patienten konnte man im März 1913 zählen, die meisten kamen aus Werneck.
Nach 1945 wurden in der Heilanstalt in den folgenden Jahrzehnten größere Renovierungs- und Umbauarbeiten durchgeführt, gleichzeitig jedoch der Altbestand an Gebäuden größtenteils, zumindest äußerlich, im Originalzustand erhalten.
Es wurden u.a. neue, mehrstöckige Häuser gebaut, große Schlafsäle zu kleineren Krankenzimmern umgewandelt, eine Druckerei, Therapieräume für Sport, Musik, Kunst und Bastelarbeiten sowie eine Berufsfachschule für Krankenpflege eingerichtet.
Die nachhaltige Entwicklung der Medikamente in den letzten Jahren ermöglicht heute eine gezielte medikamentöse Therapie.