Vagusnervstimulation (VNS)
Die VNS wird derzeit in Deutschland nur in Einzelfällen eingesetzt.
Bei der VNS wird mit Elektroden der linke Vagusnerv im Halsbereich gereizt. Diese Elektroden sind durch ein Kabel, das unter der Haut verläuft, mit einem Stimulator verbunden, der im Bereich des Schlüsselbeins unter der Haut eingepflanzt wird. Das Gerät kann durch die Haut durch programmiert werden. Alle drei bis fünf Minuten reizt das Gerät für dreißig Sekunden den Vagusnerv.
Der Patient hat die Möglichkeit, mit Hilfe eines kleinen Magneten die Stimulationen auszusetzen, falls diese im Moment als unangenehm oder unpassend erlebt werden
Wirksamkeit der VNS
Die VNS ist eine vielversprechende Behandlung bei Depressionen, die auf gängige Therapiemöglichkeiten wie Antidepressiva nicht angesprochen haben.
Die Kosten für die Implantation des Stimulators werden von den Krankenkassen übernommen. Außer zur Behandlung von Depressionen ist VNS als Zusatzbehandlung bei therapieresistenten Epilepsien zugelassen.
Nicht alle Patienten sprechen auf eine VNS-Behandlung an.
Nebenwirkungen der VNS
Nebenwirkungen der Implantationsprozedur und der Behandlung sind im Allgemeinen nur leicht ausgeprägt. Schmerzen im Bereich der Narben sind die häufigsten Probleme nach der Operation, andere Komplikationen wie Infektionen sind selten. Nebenwirkungen der chronischen Stimulation sind Heiserkeit, eine Veränderung der Stimme und Husten, die typischerweise während den 30-Sekunden-Stimulation auftreten, im Verlauf aber an Intensität verlieren. In den bisher durchgeführten Studien ergaben sich keine Hinweise auf schwerwiegende unerwünschte Ereignisse durch die VNS, so dass insgesamt von einer guten Verträglichkeit der Behandlungsmethode auszugehen ist. Allerdings sind alle Komplikationen einer Operation unter Vollnarkose (einschließlich späterer Wundkomplikationen) denkbar.