Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach zu Besuch am Bezirkskrankenhaus Lohr
– Zukunft der psychiatrischen Versorgung im ländlichen Raum im Fokus
Lohr am Main, 16. Dezember 2024 – Am Montag besuchte Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, das Bezirkskrankenhaus Lohr (BKH), um sich mit Experten und Entscheidungsträgern aus dem Bereich der psychiatrischen Versorgung auszutauschen. Thema des Gesprächs war die Zukunft der psychiatrischen Versorgung im ländlichen Raum.
An der Gesprächsrunde nahmen neben Frau Staatsministerin Gerlach auch der Bezirkstagspräsident Stefan Funk, der Geschäftsleiter der Krankenhäuser und Heime des Bezirks Unterfranken, Herr Jürgen Oswald sowie die Krankenhausleitung des Bezirkskrankenhauses Lohr teil, um ihre Perspektiven und Herausforderungen darzulegen.
Ein zentrales Thema des Gesprächs war die notwendige Ambulantisierung im psychiatrischen Sektor. Prof. Dr. Bönsch, Ärztlicher Direktor am BKH Lohr, erläuterte die dringende Problematik des Rückgangs der niedergelassenen Psychiater, der zu einer immer größeren Versorgungslücke führt. Besonders betroffen seien Patienten mit leichten bis mittelschweren psychischen Erkrankungen, die nicht mehr ausreichend behandelt werden könnten, da immer mehr Praxen schließen bzw. nur noch neurologische Patienten behandeln. Das Bezirkskrankenhaus Lohr reagiert bereits auf diese Entwicklung mit Psychiatrischen Institutsambulanzen und Tageskliniken, darf jedoch derzeit nur Patienten mit höherem Schweregrad behandeln.
„Die Ambulantisierung der psychiatrischen Versorgung ist ein essenzieller Schritt, um den wachsenden Bedarf im ländlichen Raum zu decken. Wir müssen Lösungen finden, die den Patienten auch bei weniger schweren Erkrankungen eine adäquate Versorgung ermöglichen“, erklärte Prof. Dr. Bönsch.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Diskussionwar die enge Vernetzung mit Hausärzten, die häufig die erste Anlaufstelle für psychisch erkrankte Patienten sind. Durch Schulungsangebote und die Einrichtung von Spezialsprechstunden in den psychiatrischen Ambulanzen könnten Hausärzte in die psychiatrische Versorgung stärker eingebunden werden, um eine frühzeitige und umfassende Behandlung zu gewährleisten.
Staatsministerin Gerlach betonte: „Die Sicherstellung einer flächendeckenden und wohn-ortnahen Versorgung mit ambulanten, voll- und teilstationären Angeboten ist ein zentrales Anliegen der bayerischen Gesundheitspolitik. Vor allem die psychiatrische Versorgung in Bayern soll weiter gestärkt werden. Das Bezirkskrankenhaus Lohr am Main ist hierfür beispielgebend. Hier werden jährlich ca. 20.000 Patienten stationär, teilstationär und ambulant behandelt. Das BKH Lohr stellt somit die psychiatrische Versorgung für die westliche Region des Regierungsbezirkes Unterfranken sicher und ist neben dem Bezirkskrankenhaus Werneck die größte psychiatrische Einrichtung in Unterfranken. Es ist wichtig, dass Menschen mit psychischem Hilfebedarf umfassend unterstützt werden. Deshalb werden wir uns auch künftig entschieden für den Ausbau solcher Strukturen einsetzen. “
v.l. Marianne Schaffarczik, Jürgen Oswald, Prof. Dr. Dominikus Bönsch, Staatsministerin Judith Gerlach, Bezirkstagspräsident Stefan Funk, Bernd Ruß