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Diversity Monat am BKH Lohr

Vor genau einem Jahr ist das Bezirkskrankenhaus Lohr a.Main der Charta der Vielfalt beigetreten und im Mai 2022 findet am Bezirkskrankenhaus ein Diversity Monat statt.

Was bedeutet Diversity Monat?

Dabei geht es nicht nur darum darzustellen, wie vielfältig die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am BKH sind oder wie stark sich die Klinik für deren Vielfalt einsetzt.

„Nein, es geht hauptsächlich um eine Auseinandersetzung mit dem Thema Vielfalt in der Arbeitswelt.  Denn Vielfalt eröffnet Möglichkeiten. Diese möchten wir aufzeigen und auf die Vorteile aufmerksam machen. Wir möchten zu einem Vorbild werden, indem wir uns für Vielfalt und Gleichstellung einsetzen. Dadurch erhoffen wir uns auch die Bindung unserer Mitarbeitenden und die Gewinnung neuer, auch indem jede und jeder willkommen ist, respektiert und gehört wird.“ so Lisa Hörnig, die für die Öffentlichkeitsarbeit am BKH zuständig ist.

Frau Hörnig hat gemeinsam mit ihrem Kollegen Sebastian Born, Leiter der Akademie für medizinische Berufe am Sommerberg den Monat der Vielfalt am BKH ins Leben gerufen. So werden im Mai, welcher auch in der gesamten EU der Diversity Monat ist, verschiedene Veranstaltungen, in Form von Vorträgen, Workshops oder Selbsterfahrung dazu beitragen, dass Bewusstsein für Vielfalt zu schärfen, zu fördern und zukünftig mehr zu nutzen.

„Wir möchten ein integratives Arbeitsumfeld schaffen, das auf Gerechtigkeit, Offenheit und Vertrauen beruht. Denn Vielfalt ist jetzt wichtiger denn je.“ so die beiden Organisatoren bei der Eröffnungsfeier am 02. Mai.

Sebastian Born ging in seiner Begrüßung näher auf das Programm des Monats sein. Jede Woche im Mai erhält ein eigenes Schwerpunktthema, so geht es in der ersten Woche um „Vielfalt ist…“, in der zweiten Woche um Ethnische Herkunft, Nationalität, Religion und Weltanschauung, in der dritten Woche um sexuelle Orientierung, Geschlecht und geschlechtliche Identität und in der vierten um körperliche und geistige Fähigkeiten. In den vier Wochen werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Beispiel ein Selbsterfahrungsworkshop mit einem Alterssimulationsanzug angeboten oder sie können Vorträge zu Transidentität oder Diversitymanagement als Führungsaufgabe besuchen. Aber auch die Kantine des BKHs beteiligt sich mit einer internationalen Küche.

Diversity Monat Flaggen

Foto: Lisa Hörnig

Der Ärztliche Direktor des Bezirkskrankenhauses, Prof. Dr. Dominikus Bönsch, bezog sich zu Beginn seiner Rede auf John F. Kennedy und seine Aussage „Ich bin ein Berliner“. Denn was definiert eine Nation und das damit verbundene Zugehörigkeitsgefühl? Der Nationenbegriff muss genau hinterfragt werden. Die Sprache, die Religion, die Kultur oder die grafische Einordnung bilden nicht alleine eine Nation. Einen Nationenbegriff gibt es nicht und jede und jeder muss dies selbst für sich definieren.

„Gerade in der Psychiatrie ist Diversität das Grundprinzip. Hier kann man sich mit dem eigenen Geschlecht auseinandersetzen und auf jeden Menschen einzeln eingehen. Psychiatrie ist also der Ort, an dem man sein kann wie man ist oder wie man sein will.“ so der Ärztliche Direktor.

Zugeschaltet zu der Veranstaltung wurde Theresa Graml, Vertreterin der Charta der Vielfalt aus Berlin. Sie verdeutlichte die Vorteile von Diversity Management und stellte die Charta der Vielfalt vor. „Diversity Management wirkt sich nicht nur intern auf ihr Unternehmen aus, sondern auch auf Ihre Zielgruppe“ so Graml. Mit Diversity Management kann z.B. die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Leistungsfähigkeit erhöht werden. Außerdem können neue und wichtige Fachkräfte gewonnen und die bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehalten werden.

Nach den offiziellen Worten begaben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Ausstellungseröffnung in das Foyer von Haus 21.

Die Ergotherapeutin Lisa Heimer erstellte gemeinsam mit Patientinnen und Patienten die Ausstellung „Diversity – Eine Ausstellung der Selbstwahrnehmung“. „Im Rahmen eines BGM-Angebotes wollte ich den Voka-Stil erlernen und mir wurde hierbei ein Selbstportrait empfohlen. Im Nachgang hatte ich viele Rückmeldungen, dass es interessant sei, wie ich mich denn selbst wahrnehme. Deshalb kam mir während des Prozesses die Idee, dieses Projekt zu starten. Es wäre sicher interessant zu sehen, wie sich jede und jeder selbst wahrnimmt. Nicht die Reduzierung auf die Erkrankung, sondern eine häufig vielschichtige Darstellung der jeweiligen Person, um hiermit ein Zeichen gegen Stigmatisierung setzen zu können.“ so Lisa Heimer bei der Ausstellungseröffnung.

Das Konzept für die Portraits hatte Frau Heimer schnell geschrieben- 30 Leinwände, grundiert in verschiedenen Hintergrundfarben, um letztendlich einen regenbogenfarbenen Verlauf darzustellen. Dabei erhielt sie tatkräftiger Unterstützung von der hausinternen Holzwerkstatt und der Industriellen Montage. Um möglichst vielen unterschiedlichen Patientengruppen die Chance zu geben, teilnehmen zu können, wurde das Projekt stationsübergreifend durchgeführt. Nach fertiger Gestaltung der einzelnen Portraits wurden Reflektionsfragen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verteilt, um den gedanklichen Prozess hinter dem Bild verdeutlichen zu können. „Viele Patientinnen und Patienten hatten Bedenken, etwas Realistisches auf die Leinwand zu bringen. Sich selbst so real darzustellen wie nur möglich, deshalb lag der Fokus hierbei deutlich auf:  Wie nimmst du dich selbst wahr? Wie nehmen dich andere wahr? Wie sollen sie dich wahrnehmen? Mit was identifizierst du dich?“ berichtete Frau Heimer von der Erstellung der Portraits.

Bewundern können Sie die Ausstellung den gesamten Mai in Haus 21 des Bezirkskrankenhauses.

Ausstellung Diversity

Foto: Lisa Hörnig

Ansprechpartner:
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Lisa Hörnig & Inge Schönmann
Am Sommerberg 21
Tel: 09352 503-20051 / -20052